Süddeutsche Zeitung am2./3. Oktober 2004

„Checkpoint Amadeus“
Benjamin Henrichs

„... Das Schattentheater zeigt nur einen Ausschnitt aus der „Zauberflöte“, gut eine Stunde dauert das zierliche Schauspiel hinter der kreisrunden Glasscheibe. .... Ein wirkliches Wunder sind die mysteriösen Licht-, Zwielicht- und Dunkelspiele, die der unsichtbare Spieler veranstaltet. Weiße Vögel, schwarze Vögel, weiße Schatten, schwarze Schatten – und die Königin der Nacht ein Wesen aus Leuchtaugen und Kugelblitzen.“


Puppen, Menschen und Objekte Theaterzeitschrift des VDP 2004/2 Nr.:91

„Das Berliner Schattentheater FIGUREN-ZIRKEL“
Alexander Kretzschmar

„...Wenn Schattenfiguren ein Ballett darstellen, müssen sie auf weite, raumgreifende Bewegungen verzichten, da sie eng an die Lichtfläche gebunden sind. Diese Inszenierung („Dornröschen-Ballett“ Anm.) bietet eine befreiende Lösung, es wird „schwerelos“ gespielt. Die Figuren werden zwar aufrecht ins Bild gestellt, haben aber kaum Bindung zum Boden. Überwiegend schweben sie, machen auch im Himmel halt, um die Richtung ihrer Bewegung zu ändern und –nur konsequent- überaus langsam zu Boden zu sinken...“

„... Wieder bewirkt das Theater allein mit den Entwürfen für die Figurengruppe ein heiteres Staunen: Ein überaus artifizieller Fliederbaum, oder ein Pfau, der mit sorgfältig zusammengelegtem Schwanz ins Bild getragen wird, um erst später sein Rad zu schlagen, geben sich selbst durch diese ungewöhnliche Ausstattung Gewicht im Spiel. ...“

„... Als Bühnenbild, oder besser gesagt, in den Hintergrundgestaltungen folgen Farben aller Mischungen in filmähnlicher Perfektion aufeinander. Besonders scheinbar Gegenständliches, wie ziehende Nebel oder stürmische Gewitter, wirken heftig, fast psychedelisch. Es kommt vor, dass das Bühnenbild die Handlung übernimmt: Riesige Wolkenbänke wälzen sich dramatisch durch ein Tal, davor steht eine schlanke Gestalt und schaut zu, wie wir auch ....“


Berliner Zeitung am 1. April 2004

Der Schatz der Schatten
Das Berliner Schattentheater Figuren-Zirkel hat jetzt eine feste Spielstätte
Ulrich Seidler

... Es sind die Meister des Wayang-Kulit. Wayang heißt nicht nur Schatten, sondern auch Geist und Ahne. Die toten Alten leben also, aus dem flackernden Schein einer Kokosfettfunzel geschnitten, auf der Leinwand des Dalang. So wandern ihre Geschichten weiter - von Hand zu Leinwand zu Auge und von Mund zu Mund....... Das Berliner Schattentheater Figuren-Zirkel beruft sich zwar auf die Traditionen des Wayang-Kulit, sieht sich aber nicht als ethnologisches Museum.... Gehen die ersten abstrakt angehauchten Inszenierungen von mythischen Grundmotiven aus - von Homunculi, Titania, von Ovids "Metamorphosen" und dem Tibetanischen Totenbuch - wird nun auch für jüngere Zuschauer produziert: "Dornröschen", "Peter und der Wolf" und "Die Zauberflöte" stehen auf dem Programm, das auch die Neugier auf klassische Musik wecken soll. ..." [mehr]


Berliner Morgenpost am 21. März 2004

Es geht auch ohne Worte
Schattentheater

Christiane Meixner

„... Bloß auf der Bühne leuchtet noch ein helles Rund, erhebt sich zauberhaft die Melodie von Tschaikowskys Ballett "Dornröschen" und tanzt auf einmal eine dunkle Gestalt durch den glühenden Horizont... Da tanzt ... ein Schatten an fünf nahezu unsichtbaren Stäben, die ihn je nach dem Stand der Geschichte in alle Richtungen lenken können.... Alles hier ist nun klein, intim und auf jene leuchtenden Gucklochbühne konzentriert, die den stummen Darstellern von nun an vier Abende in der Woche und sonntagnachmittags für Kinderstücke gehört....“ [mehr]


Die Welt am 19. März 2004
Berliner Morgenpost am 19. März 2004


Treffpunkt: Figuren-Zirkel

„......Nach Auftritten an wechselnden Orten wie dem Tränenpalast, Deutschen Theater... hat der Figuren-Zirkel eine feste Heimat gefunden. Das Schattentheater eröffnet heute Abend seine künftige Spielstätte an der Friedrichstraße 206, direkt am Checkpoint Charlie...... Künftig sollen mehr und mehr auch Kinder berücksichtigt werden. So kann der Nachwuchs sich in den nächsten Monaten etwa auf Prokofjews "Peter und der Wolf" und eine Kurz-Version von Mozarts "Zauberflöte" freuen....“ [mehr]


Berliner Woche am 17. März 2004

Am Checkpoint tanzen die Puppen

„... im Rhythmus zur Musik „die Puppen tanzen“. Dazu gehört ziemliches Geschick, wie ein Blick hinter die Bühne beweist. Bis zu fünf Fäden müssen die beiden gleichzeitig bewegen, damit bei Dornröschen auch wirklich jeder Tanzschritt sitzt. Schwierig wird es vor allem, wenn gleich mehrere Figuren auf der Bühne agieren. Aus Sicht des Zuschauers scheinen sie ständig in Aktion, was eigentlich nicht möglich ist. Wie dieser Eindruck entsteht, bleibt ein Geheimnis der Akteure. Dem Besucher bleibt auch verborgen, wie die beiden das Licht optimal einsetzen oder Goldregen zaubern....“ [mehr]


Tagesspiegel online am 13.03.04

Ein Haus für die Schatten

Figurentheater am Checkpoint

“...Berlins einziges Schattentheater „Figuren Zirkel“ feiert mit der Premiere des Balletts „Dornröschen“ am 19. März seinen Einzug in die erste eigene Spielstätte am Checkpoint Charlie. Nach Gastspielen im Tränenpalast, und im Deutschen Theater ....“ ddp [mehr]


Berliner Zeitung am 1. April 2004

Der Schatz der Schatten
Das Berliner Schattentheater Figuren-Zirkel hat jetzt eine feste Spielstätte
Ulrich Seidler

Die richtigen Dalangs führen bis zu sieben Büffelleder-Figuren gleichzeitig und haben 200 Stimmchargen auf Lager - es ist also keineswegs unangemessen, wenn man von Magiern spricht. Falls es überhaupt noch welche gibt, dann in Asien. Es sind die Meister des Wayang-Kulit. Wayang heißt nicht nur Schatten, sondern auch Geist und Ahne. Die toten Alten leben also, aus dem flackernden Schein einer Kokosfettfunzel geschnitten, auf der Leinwand des Dalang. So wandern ihre Geschichten weiter - von Hand zu Leinwand zu Auge und von Mund zu Mund. Bei aller Virtuosität, das Theater beruht auf einem denkbar einfachen Prinzip.

Das Berliner Schattentheater Figuren-Zirkel beruft sich zwar auf die Traditionen des Wayang-Kulit, sieht sich aber nicht als ethnologisches Museum. Es gibt die Gruppe seit zwei Jahren, nun haben der Puppenspieler, Regisseur und Komponist Georg Jenisch und seine Kollegin Viktoria Sandhofer eine feste Spielstätte gefunden: direkt beim Checkpoint Charlie. Gehen die ersten abstrakt angehauchten Inszenierungen von mythischen Grundmotiven aus - von Homunculi, Titania, von Ovids "Metamorphosen" und dem Tibetanischen Totenbuch - wird nun auch für jüngere Zuschauer produziert: "Dornröschen", "Peter und der Wolf" und "Die Zauberflöte" stehen auf dem Programm, das auch die Neugier auf klassische Musik wecken soll.

Berliner Schattentheater Figuren-Zirkel nächste Premiere am Sonnabend um 20 Uhr: "Parsifal Verklärung" und anschließend "Metamorphosen", Friedrichstr. 206, Karten und Termine unter Tel.: 39 03 19 99.

 


Berliner Morgenpost am 21. März 2004

Es geht auch ohne Worte
Schattentheater

Christiane Meixner

Die Stühle sind schnell gezählt: Dreißig Stück, mehr passen nicht in den kleinen, blau gemalten Saal mit seinem Deckenlüster, der gerade alles Licht verliert. Bloß auf der Bühne leuchtet noch ein helles Rund, erhebt sich zauberhaft die Melodie von Tschaikowskys Ballett "Dornröschen" und tanzt auf einmal eine dunkle Gestalt durch den glühenden Horizont.

Gestalt ist fast zuviel gesagt angesichts der zarten, schwarzen Silhouette, die sich mit kleinen Gesten von rechts nach links, von oben nach unten bewegt. Da tanzt vielmehr ein Schatten an fünf nahezu unsichtbaren Stäben, die ihn je nach dem Stand der Geschichte in alle Richtungen lenken können. Georg Jenisch nennt es ein "Kleinod der Puppenspielkunst", was er seit knapp zwei Jahren mit seiner fahrenden Truppe "Figuren-Zirkel" und ab jetzt auf einer festen Bühne in Berlin macht. Dem entspricht der Rahmen im winzigen Saal des Adlerhofs, der gleich neben dem Checkpoint Charlie liegt und doch meilenweit vom Touristentrubel entfernt scheint.

"Es war an der Zeit", meint der österreichische Komponist und Regisseur, denn die vielen hochgelobten Gastspiele im In- und Ausland strengen auf Dauer wesentlich mehr an als der Betrieb eines Hauses. Alles hier ist nun klein, intim und auf jene leuchtenden Gucklochbühne konzentriert, die den stummen Darstellern von nun an drei Abende in der Woche und sonntagnachmittags für Kinderstücke gehört.

Von der ursprünglich asiatischen Theaterform ist bloß noch die Form geblieben. Und vielleicht ein paar Szenen aus dem tibetischen Totenbuch, die der "Figuren-Zirkel" zusammen mit "Titanias Traum" auf die Bühne bringt. Die übrigen Stücke entstammen dem vertrauten Märchen- und Mythenschatz - so wie "Pulcinella", die "Metamorphosen" oder "Peter und der Wolf", das im April Premiere hat. Das garantiert, bei aller verbalen Zurückhaltung der Puppen, größtmögliches Verständnis für die teils komplexen Geschichten. Es geht auch ohne Worte, mit reiner Licht- und Schattenmagie.

"Figuren-Zirkel", Berliner Schattentheater, Friedrichstr. 206/Eingang Zimmerstraße, Mitte, Tel.: 39 03 19 99. Heute, 16 Uhr: Dornröschen. Eintritt: 7, Kinder 4 Euro.


Die Welt am 19. März 2004

Berliner Morgenpost am 19. März 2004
Treffpunkt: Figuren-Zirkel

Die Nomadenzeit ist vorbei. Nach Auftritten an wechselnden Orten wie dem Tränenpalast, Deutschen Theater oder während der Berliner Märchentage hat der Figuren-Zirkel eine feste Heimat gefunden. Das Schattentheater eröffnet heute Abend seine künftige Spielstätte an der Friedrichstraße 206, direkt am Checkpoint Charlie. Der Eingang ist an der Zimmerstraße. Zur Premiere zeigt das dreiköpfige Ensemble das Tschaikowsky-Ballett "Dornröschen" - übrigens ebenfalls eine Premiere.

Besucher

Seit der Gründung im Herbst 2002 entführten Georg Jenisch (künstlerische Leitung), Viktoria Sandhofer (Dramaturgie) und Anne Käbberich (Produktion) rund 1500 Zuschauer in ihre pantomimische Zauberwelt. Die primär für Erwachsene konzipierten Stücke werden von klassischer Musik umrahmt. Zum festen Repertoire gehören unter anderem: Titanias Traum, Ludus Homunculi, Geometria, Pulcinella, Aus dem Tibetanischen Totenbuch und Metamorphosen. Künftig sollen mehr und mehr auch Kinder berücksichtigt werden. So kann der Nachwuchs sich in den nächsten Monaten etwa auf Prokofjews "Peter und der Wolf" und eine Kurz-Version von Mozarts "Zauberflöte" freuen.

Besonderheit

Neben den Inszenierungen werden in regelmäßigen Abständen Workshops angeboten. Die Teilnehmer fertigen nach eigenem Gusto oder einer vorgegebenen Geschichte Figuren und Bühnen an. Eine gemeinsame Aufführung bildet den Abschluss des Kurses.

Promifaktor

Die Darsteller sind die Stars. Wie in der jawanischen Technik des Genres, dem Wajang-kulit, sind zweidimensionale Puppen Ursprung der Schatten. Die insgesamt rund 150 Figuren sind handgefertigt. Jede Puppe ist knapp 40 Zentimeter groß und besteht aus Polystyrol. Mittels dünner Holzstäbe werden die Akteure hinter einer kreisrunden Leinwand bewegt.

Aufwand

Karten kosten 7 Euro für Erwachsene. Kinder (bis 14 Jahre) bezahlen 4 Euro. Da der Theatersaal nur 30 Sitzplätze bietet, ist eine Reservierung empfehlenswert. Der Vorhang öffnet sich mittwochs bis sonnabends jeweils um 20 Uhr, sonntags um 16 Uhr. Da die Bühne mobil ist, sind auch Vorstellungen außer Haus möglich. Info: Tel.: 030 / 390 319 99.   tpl


Berliner Woche am 17. März 2004

Am Checkpoint tanzen die Puppen

An diesem Freitag eröffnet Berlins erstes Schattentheater an der Friedrichstraße

Kreuzberg. An Fäden gezogen tänzelt Dornröschen durch den Lichtkegel. Kurz darauf taucht der Märchenprinz auf. Das Happy End ist wohl nicht mehr weit.

Auch nicht mehr für die Macher des Berliner Schattentheaters „Figuren-Zirkel“, die diese Puppen agieren lassen. Sie können am Freitag ihre neue Spielstätte in der Friedrichstraße 206 einweihen.

„Wir sind das einzige Schattentheater dieser Art in Berlin“, erklärt Georg Jenisch stolz. Der 33-jährige Komponist und Regisseur aus Österreich ist der Gründer des „Figuren-Zirkels“ und lässt dort zusammen mit Viktoria Sandhofer im Rhythmus zur Musik „die Puppen tanzen“. Dazu gehört ziemliches Geschick, wie ein Blick hinter die Bühne beweist. Bis zu fünf Fäden müssen die beiden gleichzeitig bewegen, damit bei Dornröschen auch wirklich jeder Tanzschritt sitzt.

Schwierig wird es vor allem, wenn gleich mehrere Figuren auf der Bühne agieren. Aus Sicht des Zuschauers scheinen sie ständig in Aktion, was eigentlich nicht möglich ist. Wie dieser Eindruck entsteht, bleibt ein Geheimnis der Akteure. Dem Besucher bleibt auch verborgen, wie die beiden das Licht optimal einsetzen oder Goldregen zaubern.

Georg Jenisch sitzt gebannt vor dem runden Lichtkegel, in dem die Schattenfiguren ihre Kapriolen drehen. Die Figuren stellten er und seine Mitstreiterin selbst her.

Suche nach Theater

Als vor einigen Jahren ein Auftritt bei einer Firmenveranstaltung einen überwältigenden Erfolg brachte, war die Idee geboren, solche Schattenspiele in einem eigenen Theater anzubieten. Fündig wurde der „Figuren-Zirkel“ in den Adlerhöfen an der Friedrich/Ecke Zimmerstraße. Dort befindet sich ein Theaterraum für knapp 30 Besucher. „Der Vermieter hat uns fair behandelt“, betont Jenisch. Gespielt wird Mi bis Sa 20 Uhr und So 16 Uhr. Das Angebot richtet sich nicht nur an Kinder. Denn außer dem Dornröschen-Ballett von Peter Tschaikowski mit dem der „Figuren-Zirkus“ am Freitag eingeweiht wird, stehen Titanias Traum nach der Musik von Benjamin Britten oder Geometria mit Kompositionen von Jahann Sebastian Bach auf dem Spielplan.
Kinder zahlen vier, Erwachsene sieben Euro Eintritt. Karten unter 39.03 19 99. tf


Tagesspiegel online am 13.03.04

Ein Haus für die Schatten
Figurentheater am Checkpoint

Berlins einziges Schattentheater „Figuren Zirkel“ feiert mit der Premiere des Balletts „Dornröschen“ am 19. März seinen Einzug in die erste eigene Spielstätte am Checkpoint Charlie. Nach Gastspielen im Tränenpalast, und im Deutschen Theater hat es nun eigene Räume. Die Hauptdarsteller des Theaters sind 150, etwa 40 Zentimeter große, zweidimensionale Puppen aus Kunststoff. Sie werden mit Hilfe von Stäben hinter einer Leinwand bewegt und sind für die Zuschauer als Schatten zu erkennen. ddp